Gelcoat abschälen

Gelcoat abschälen

Dezember 2, 2022 Aus Von Andre

Mit Hilfe der Bilder von letzten Besuch in Greifswald bescheinigten mir mehrere Experten, dass es sich wirklich um eine Art der Osmose handelt. Wie sollte es nun weitergehen?

Dir Firma „Von der Linden“ hatte dann das passende Angebot für uns. Sie stellen Werkzeuge bereit und auch anschließend die Chemikalien zum Neuaufbau. Die Anleitung war auch plausibel und es waren Arbeiten enthalten, die wir schon durchgeführt hatten. Das Abfragen des Gelcoats war die einzige Herausforderung.

Wie erfolgt nun „das Abfräsen“? Die Firma stellte uns den Gelplane zur Verfügung. Einen Makita-Winkelschleifer mit querlaufender Fräsrolle mit zwei Klingen. Der Absaugstutzen mit 50mm Durchmesser sah auch Wuchtig aus. Glücklicherweise hatte ich im Vorfeld schon den 4m langen Schlauch für meinen Festool Sauger besorgt. Einen Adapter musste ich aber trotzdem mit Ducktape festlegen, da die Durchmesser nicht passten. So ausgestattet und mit drei Rollen Baufolie und Leitergerüst ging es dann am Donnerstag Abend nach Greifswald.

Am Morgen wurde dann als erstes die Plane ausgelegt. Wie gut die Absaugung ist, wusste ich noch nicht. Also lieber mehr und Großflächig. Das Wetter war trüb und das Boot feucht. Ich versuchte eine Folie an der Seite des Bootes festzulegen, was mir aber nicht so richtig gelang. Also erst mal so versuchen. Vor dem Gelplane hatte ich einen gewissen Respekt. Schnell rotierende, massereiche Walzen vertragen keine schnellen Bewegungen. Experimente zum Erhalt des Drehimpulses waren mir noch aus der Physikvorlesung geläufig. Da konnte einiges Schiefgehen.

Also Anschalten und kräftig gegen das Coppercoat drücken. Was muss, das muss. Ein bisschen tat es mir schon Weh, das Boot so zu malträtieren. Die ersten Streifen waren gemacht, das rosa Laminat kam unter dem Gelcoat hervor. Schnell ein paar Bilder für den Berater zum Abstimmen, ob die Tiefe reicht. Von nun an war es nur noch Ausdauer. Das Gerät wiegt 7kg und ich arbeite äber Kopf. Da werden 15 Minuten schnell zu einer endlos langen Zeit. Mehr als 25 Minuten schaffte ich es nicht. Es war nicht nur das Halten, sondern auch das Andrücken an den Rumpf. Also doch einmal 10 Minuten Pause. Nach 2 Stunden wurde der Hobel zunehmend schwerer. Ein Stück war geschafft. Ich brauchte eine längere Pause….

Das Spielten wir heute noch ein paar Mal. Gegen 17:00 wurde es Dunkel und eine Seite war Abgehobelt. Glücklicherweise trafen auch bald meine Helfer für den nächsten Tag ein. Sven und René wollten mich tatkräftig unterstützen.

Am Samstag war dann die zweite Seite dran. Ich hatte mich gestern auf Fläche eingestellt. Heute teilten wir uns etwas auf. Ich entfernte die Anoden und versuchte die Borddurchlässe zu entfernen. Sven und René frästen und schliffen das Boot. Da ich mit den Borddurchlässen nicht vorwärts kam, wechselte ich mich mit Sven ab und René putze die Rundungen und Übergänge mit dem Fächerscheibe und dem Excenterschleifer.

Nach 3/4 des Bootes gab es dann Schwierigkeiden mit dem Hobel. Nach drei Bahnen zerplatzen immer die Klingen. Da Klingen, Kraft und Nerven sich dem Ende neigten, machten wir mit den gebrochenen Weiter. Ich habe dann gefühlvoll den Rest des Bootes gefräst, das Verputzen war durch die Rillen schwieriger, wurde aber perfekt von Sven glatt geschliffen. Am Abend war dann auch die zweite Seite fertig.

Am nächsten Morgen ging es dann an die Details und das Aufräumen. Die Folie hatte gute Dienste geleistet. Zudem fing es auch immer mehr zu Nieseln an. Wir beschlossen, langsam aufzuhören und einzupacken. Alles in allem ein erfolgreiches Wochenende. Vielen Dank an Sven und René für Ihre Hilfe.