Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die mutigen die Chance. (Victor Hugo)
Wer sind wir?
Wir sind die Familie Lerch aus dem Landkreis Bautzen. Wir leben in einer ländlichen Umgebung, in einem Ort inmitten der Oberlusitzer Heide und Teichlandschaft am Rande des Biosphärenreservates. Dies ermöglicht es uns, sehr naturverbunden zu leben. Nachdem wir unser Haus selbst gebaut hatten, haben wir uns weiter mit Holz- und Kunsthandwerk beschäftigt. Mit der Zeit entstand so eine kleine Werkstatt und ein kleines Nebengewerbe. Das ganze wurde unterstützt durch unsere Reisen durch Deutschland als Schausteller an den Wochenenden. Die in dieser Zet gewonnen Fertigkeiten und Erfahrungen können wir nun nutzen um unsere Boote zu reparieren und zu verbessern.
Wie kamen wir zum Segeln?
Wie wir zum Segeln kamen, ist eine sehr interessannte Geschichte. Wir leben am Rande des Oberlausitzer Berglandes im schönen Sachsen. Meer und Inseln sind da sehr weit weg. Während eines Urlaubs am Scharmützelsee im Jahre 2018 haben wir uns einmal ein Motorboot gemietet und haben gefallen dran gefunden. Die Boote auf dem See hatten Ihren eigenen Charme und eine starke Anziehungskraft. Wir hatten uns das Ziel gesetzt hatten, das Fahren mit dem Boot richtig zu erlernen. Auf unseren Reisen von verschiedenen Veranstaltungen sind wir auch zwischen Cottbus und Bautzen am Bärwalder See vorbei gekommen. Google zeigte uns auch eine Segelschule direkt in unserer Nähe an und so landeten wir im Frühjahr 2019 bei Sven Meißner in der Segelschule Dreiländereck beim Kurs zum Sportbootführerschein See. Hauptsächlich hatten wir uns zum Motorbootschein angemeldet. Sven überredete uns dann ganz charmant, auch den Segelkurs mitzumachen. Gesagt, getan mich reizte das Abenteuer. Meine Erfahrungen mit dem Segeln beliefen sich zu diesem Zeitpunkt auf eine Tour mit meinem Vater auf dem Bautzner Stausee in einem Faltboot mit Segel.
Den SBF Binnen absolvierten wir dann im Herbst 2019. Und was macht man, nachdem man einen Bootsführerschein hat? Richtig! Man kauft ein Boot. Wir stolperten über die Anzeige einer Condor 70 „gleich um die Ecke“ in Neustadt. Die erste Besichtigung war schnell. Biene gefiel es nicht so richtig. Innen mit seinem Charme der 80er, an Deck mit verschiedenen Macken und Änderungen. Aber es sollte bald uns gehören. Es schloß sich eine Sanierung, auch Refitt genannt an. An dieser Stelle kam uns das Corona Virus und die Kurzarbeit in meiner Firma zu gute und wir konnten das Boot zügig restaurieren. Das Boot bekamen wir dann auch im Sommer 2020 auf das Wasser.
Irgendwann wollten wir auf das große Wasser hinaus. Für mich schloss sich dann 2020 noch der SBF See an. Das Jahr war auch unsere Condor endlich fertig. In Berlin gab es eine Jütanlage und wir konnten endlich auch den Mast Problemlos stellen. Zu unserem ganz großen Glück hatten wir auch einen Liegeplatz am Bärwalder See bekommen, und wir konnten den Sommer auch auf dem Boot genießen. Das Jahr 2020 war auch das erste Jahr, wo ich an einem Törn „Rund Fühnen“ teilnahm. Mit diesem Törn war es dann um mich geschehen. Zurück zu Hause wurde erst mal alles konsumiert, was YouTube an video Tagebüchern zu Segelreisen zu bieten hatte. Biene wurde von der Leidenschaft mit angesteckt. Dies einmal selbst mitzumachen wäre das nächste Ziel in unserem Leben.
Von dem Traum zur Reise
Einmal die Welt bereisen auf dem Eigenen Boot. Die Sonne steht am himmel, der Wind füllt die Segel und das Boot gleitet durch endloses Blaues Wasser. In der Bugwelle sehen wir, wie uns die Delphine begleiten. Das ist unser Traum.
Doch wie kann man solch einen Traum realisieren? Was wird benötigt?
Zuerst benötigten wir ein Boot. Leider hatte Corona und das eingeschränkte Reisen den Bootsmarkt völlig durcheinander gebracht. Die Preise für Gebrauchtboote gingen durch die Decke. Wie findet man nun das passende Boot? Das Internet war voll von Booten. aber entweder passte die Anzahl der Kabinen nicht oder der Preis war zu hoch oder das Boot lag an einer Stelle, wo wir es nicht besichtigen oder überarbeiten konnten. Glücklicherweise war dann der Anstoß ein YouTube Video eines amerikanischen Bootes. Groß, Hell, mit Platz für uns alle. Ein Termin war auch schnell ausgemacht. Der Kauf war auch zügig unter Dach und Fach. Dann kann es ja losgehen.
Aber es kam dann doch etwas anders.
Unser Boot
Unser Boot ist eine Catalina 42 aus dem Jahre 1989. Die Baunummer verrät uns, dass es eine der ersten aus einer Bauserie von mehr als 1000 Booten ist. Die Gute stammt aus den Vereinigen Staaten von Amerika. Wir merken dies ab und zu, wenn wieder einmal die Europäischen, metrischen Werkzeuge nicht auf die zölligen Schrauben und Muttern passen. Im Winter 2021 haben wir das Schiff erworben. Den Namen haben wir von den Voreignern übernommen. Wir haben von einem ehemaligem Eigner erfahren, daß das Boot Janice und Michael gehört haben muss. Die beiden haben einfach Ihren Namen zu Jamaica zusammengekürzt. Die Idee und der Name gefallen uns ganz gut und wir sind dabei geblieben.
Das erste kleine Abenteuer
Im Sommer 2022 wagten wir im Juli zu unserem ersten Abenteuer als Familie auf See. Wir starteten in unserem Heimathafen in Lauterbach mit dem Ziel, einen Teil der zentralen Ostsee innerhalb von 6 Wochen in den Sommerferien zu bereisen. Mein erster Plan sah vor, über die Inseln Bornholm, Öland und Gotland in das Baltikum zu reisen. Doch wie weit sind wir wirklich gekommen? Was hat das Ziel vereitelt?
Hier geht es zum Reisebericht: Sommertörn Ostsee 2022
Start zum großen Abenteuer
Für die Zeit von Sommer 2023 nach 2024 planen wir eine Reise mit Familie. Die große Frage, die sich uns stellte, war, wo soll es hingehen? Betrachtet man sich die vielen Videos ist man bestrebt, selbst über den großen Teich zu fahren und ein halbes Jahr in der Karibik zu verbringen.
Doch, was macht das mit der Familie? Welchen Gewinn bringt es uns vier Wochen Richtung Karibik und acht Wochen zurück nach Europa auf engem Raum die Zeit zu verbringen? Ist es uns das wirklich Wert? Was können wir unseren Kindern dabei vermitteln? Der Ostseetörn 2022 hatte uns gezeigt, wie wichtig die Balance zwischen Segeln, Kultur und Erholung für ein harmonisches Zusammenleben ist.
Ich vergrub mein eigenes Ego und suchte nach einer Route, die sowohl für unsere Kinder als auch uns, zu einer spannenden Reise durch die Kulturen und die Geschichte Europas werden könnte.
Wir laden Euch ein, uns auf unserer Reise zu begleiten. Los geht es in diesem Tagebuch aber erst einmal mit den Vorbereitungen.
Der erste „Schiffbruch“
Kurz vor dem Start unseres ersten langen Törns gab es unerwartetet Wendungen und wir haben uns schweren Herzens entschlossen, unsere Reise zu verschieben
Wir haben mit verschiedenen äußeren Einflußnahmen auf unser Unternehmen gerechnet, hatten mit Ablehnung durch Ämter gerechnet, mit Schwierigkeiten bei Kreditinstituten gekämpft. Wir fanden auch alle mögliche Unterstützung in Schulen und unserer Hausbank. Für viele weitere Unwegsamkeiten hatten wir Plan D und Plan E in der Schublade. Doch letztenendes konnten wir ein Problem nicht überwinden.
Was blieb ist ein mittleres Chaos und ein demontiertes Boot. Dies mag die andere Seite der glänzenden Segelwelt sein. Wir werden auf dieser Seite weiter über unsere Zeit mit unserer SY Jamaica berichten.